Meteore - Dr. Christian Pinter - Astronomische Beobachtungstipps

Dr. Christian Pinter
Beobachtungstipps
Astronomische
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Meteore: Funk
Der Ionisationskanal eines Meteors wirkt für Funksignale wie ein Spiegel. Entfernte Radiostationen werden mit dadurch einige Augenblicke lang empfangbar. Funker nennen eine solche Erscheinung "Meteor Scatter". In ihrem Jargon entsteht eine "kurzzeitig existierende E-Schicht", mit deren Hilfe sich kommunizieren lässt.
Sehr vereinfachte Skizze: So entsteht ein Meteor Scatter

Die Zahl der so erreichten Funkverbindungen pro Stunde gibt - ähnlich wie die mit freiem Auge gesichteten Lichterscheinungen - Aufschluss über die Verteilungsdichte der Teilchen im Staubschlauch. Und das nicht nur in der Nacht, sondern auch tagsüber.

Meteor Scatter Empfangsstation des NHM Wien.

Das Diagramm hält Zeit und Stärke einer Radarsignal-Reflexion (hier in der Bildmitte) fest
Eine solche Meteor-Scatter-Station betreiben z.B. Mitarbeiter der Amateursternwarte in Michelbach, NÖ. Auch am Dach des Naturhistorischen Museums in Wien wurde 2018 eine passende Anlage installiert. Das Signal wird in den Meteoritensaal übertragen.

Beide Empfänger nützen das Sendesignal der französischen Radarstation Graves (143,050 MHz), das eigentlich zur Überwachung von Erdsatelliten dient. Allerdings bedarf es zum Empfang der Meteor Scatter von Graves einer leistungsstarken Yagi-Antenne, die gen Westen ausgerichtet ist.

Der damalige NHM-Direktor Prof. Christian Köberl erklärt die Empfangsanlage

Funkamateure mit Lizenz haben die kurzlebigen Meteor Scatter sogar schon zur Übertragung von Sprachnachrichten genutzt. Die Botschaft wurde vor dem Senden von einem Bandgerät oder digital gerafft. Der Empfänger dehnte sie dann wieder entsprechend.


Alle Angaben ohne Gewähr


 








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