Fortuna ? - Dr. Christian Pinter - Astronomische Beobachtungstipps

Dr. Christian Pinter
Beobachtungstipps
Astronomische
Direkt zum Seiteninhalt
Fortuna ?
Der Kleinplanet Fortuna wurde 1852 in London vom Astronomen John Russell Hind entdeckt. Vielleicht hielt er seinen sechsten Kleinplanetenfund (es sollten insgesamt 10 werden) für einen Glücksfall - jedenfalls taufte er ihn nach der römischen Glücks- und Schicksalsgöttin.

Trotz eines Durchmessers von 225 km ist dieser Asteroid alles andere als hell - seine Albedo ist gering. Fortuna strahlt nur 3 bis 4% des Sonnenlichts zurück. Sie durcheilt weite Teile des Asteroidengürtels, in einer Bahn, die sie in 3,8 Jahren zwischen 2,1 und 2,8 AE hin- und herpendeln lässt. Hier ihr Orbit.

Fortuna gehört zur Spektralklasse G. Ihr Spektrum weist auf organische Verbindungen und wässrige Metamorphose der Minerale hin. Es bestehen spektrale Ähnlichkeiten mit den ebenfalls sehr dunklen CM-Chondriten, einer Untergruppe der Kohligen Chondrite.
Der Meteorit Murchison (CM)
Kohlige Chondrite weisen viel Kohlenstoff (Graphit, Karbonate, organische Verbindungen) auf; ebenso einen höheren Wasseranteil und Minerale, die eine wässrige Metamorphose erfuhren.
Charakteristisch für CM-Meteorite sind Schichtsilikate und Olivine.
Trotz der mineralogischen Ähnlichkeit ist eine Abstammung der CM-Meteorite vom Kleinplaneten Fortuna nicht gesichert.


Beobachtungstipps

Fortuna zählt zu den größten Objekten im Asteroidengürtel. Dennoch bleibt sie auch im günstigen Fall schwächer als 9 mag. Das reichte gerade noch, um sie fern der Stadt im Fernglas aufzustöbern. Mit dem Amateurteleskop gelingt die Sichtung sehr viel besser. Darin bleibt freilich auch dieser Kleinplanet ein Lichtpunkt ohne erkennbare Gestalt. Hier Tipps zum Auffinden von Kleinplaneten.

Oktober 2024 (9,3 mag), März 2026 (10,9 mag), Juni 2027 (10,8 mag), November 2028 (9,4 mag), März 2030 (11,1 mag)


Alle Angaben ohne Gewähr
Zurück zum Seiteninhalt