Ausrüstung aktuell - Dr. Christian Pinter - Astronomische Beobachtungstipps

Dr. Christian Pinter
Beobachtungstipps
Astronomische
Direkt zum Seiteninhalt
Aktuelle Ausrüstung meiner Balkonsternwarte
Oben sehen Sie das Eingangstor der Landessternwarte Heidelberg. So herrlich liegt meine private Balkonsternwarte leider nicht. Ihr Standort ist Floridsdorf, der 21. Bezirk und damit der Norden der Großstadt Wien. Als Kind sah ich exakt hier die Milchstraße noch mit freiem Auge.

Mittlerweile ist alles lichtbesudelt, durch Bauwut und Straßenbauwahn. Während man medial "Renaturierung" und "Stopp der Bodenversiegelung" verspricht, werden gerade jetzt die fruchtbaren Felder von Donaufeld im 21. Bezirk planiert und anschließend mit Beton beklotzt (näheres dazu).

Mein Blick vom Balkon führt außerdem über die ganze Wienerstadt mit ihrer enormen Lichtverschmutzung. Die Situation verschlechtert sich von Jahr zu Jahr. Intelligente Gesetze und Verordnungen zur Lichtverschwendung fehlen.

Dass der Sternenhimmel ein schützenswertes Natur- und Kulturgut ist, vermag die Stadtpolitik nicht zu begreifen. Stellen Sie sich ein Museum mit kahlen Wänden vor, nachdem jemand 99% der Kunstwerke fortgeräumt hat. So kahl und abgeräumt wie dieses ärmliche Museum ist der Wiener Sternenhimmel bereits!

Hier Astronomie zu betreiben, ist wie Angeln in der Wüste. Mit dem Auge am Fernrohr gelingt da außer bei Mond und Planeten nicht mehr viel. Mit den Mitteln der Himmelsfotografie klappt es zumindest bei punktförmigen Objekten (z.B. bei Sternhaufen) besser.
Da man bei der Himmelsfotografie nicht draußen sitzen muss, betreibe ich mein Teleskop seit 2019 vor allem ferngesteuert per USB. Die fotografische Technik lässt mich wenigstens einen Teil jener Objekte "sehen", bei denen ich visuell längst keine Chance mehr hätte.

Die beiden Monitore im Zimmer schaffen zwar eine Distanz zum Geschehen am Himmel - doch die ärgste Distanz zum Sternenhimmel ist sowieso die Lichtverschmutzung. Sie räumt 99% der Sterne weg und versiegelt den Wiener Himmel geradezu mit Licht. Hier wäre eine Renaturierung dringend geboten.

In meinen Fototipps beschreibe ich auf der Seite "Out of the Box"  meine aktuelle, einschlägige Teleskop- und Fotokonfiguration. Sie lässt sich innerhalb ganz weniger Minuten auf- und abbauen: Entscheidend dabei ist eine unterm Teleskop montierte Box mit einer Menge Elektronik. Außerdem liste ich dort auf, welche Software verwendet wird.
Vom Hauptinstrument abgesehen, erstand ich fast alle Komponenten meiner Ausrüstung nach und nach aus zweiter Hand:

  • Kernstück ist ein Meade LX 90, ein Schmidt-Cassegrain-Teleskop mit 20 cm Öffnung und gut 200 cm Brennweite



  • Für den mobilen fotografischen Einsatz empfiehlt sich speziell die Canon EOS 650D zusammen mit verschiedenen DSLR-Objektiven von 8 bis 500 mm
Zurück zum Seiteninhalt