Jupitermonde - gegenseitige Ereignisse
Immer wieder kommt es aus unserer Perspektive zu scheinbaren Begegnungen zwischen den Monden. Man spricht dann von einer Jupitermond-Konjunktion. Mitunter sind sie so eng, dass
- zwei Monde scheinbar miteinander verschmelzen
- ein Mond einen anderen tatsächlich bedeckt
- oder ein Mond seinen Schatten auf einen anderen wirft
Soweit mir bekannt, gehen wir in der Beobachtungssaison 2024/25 bei allen drei oben genannten Kriterien leer aus.
Sehr enge Jupitermond-Konjunktionen
Es gibt sie immer wieder: Doch nur selten sind sie außergewöhnlich intim. Stehen zwei Monde sehr eng beisammen, wird deren unterschiedlicher Durchmesser offensichtlicher - zumindest in etwas größeren Amateurteleskopen.
Im besten Fall scheinen zwei Monde dann sogar miteinander zu verschmelzen. Das geschieht, je nach Teleskopöffnung, bei Distanzen von 2 Bogensekunden bzw. 1 Bogensekunde.
Der Beobachtungssaison 2024/25 mangelt es offenbar an solch engen Konjunktionen. Mit der lizensierten Vollversion von High Precision Ephemeries Tool fand ich keine beobachtbare Begegnung mit nur 2 Bogensekunden Abstand oder weniger. Darauf müssen wir bis September 2025 warten.
Ein Mond bedeckt einen anderen
Bei ganz extrem engen Konjunktionen bedeckt ein Mond einen anderen aus unserer Perspektive tatsächlich - zumindest teilweise und im ganz raren Extremfall sogar komplett.
Meines Wissens kommt es in der Saison 2024/25 nicht zu beobachtbaren Bedeckungen zweier Monde. Auch die Software Occult (Australien) nennt keine derartigen Ereignisse.
Ganymed bedeckte die Europa am 1.8.2021 um 00:56 MESZ.
Grafik: C. Pinter mit Guide 9.0
Eventuell schauen Sie aber selbst bei IMCCE Frankreich nach. Für Wien setzt man dort den Observatory-Code 045 ein. Die Ausgabe erfolgt in UTC. Man muss also 2 Stunden addieren, um MESZ zu erhalten oder 1 Stunde für MEZ. Beides kann übrigens zu Datumssprüngen führen.
Ein Mond im Schatten eines anderen
Mitunter fällt der Schatten eines Mondes auf einen anderen - dann gibt es eine teilweise oder im seltenen Ausnahmefall sogar eine totale Verfinsterung.
Bei einer teilweisen Verfinsterung lässt sich bestenfalls ein Lichtrückgang beim sonnenferneren Mond registrieren. Bei einer totalen Verfinsterung verschwindet dieser im Schatten des sonnennäheren Mondes völlig.
Ganymed verfinsterte die Europa teilweise am 8.8.2021 um 22:39 MESZ.
Grafik: C. Pinter mit Guide 9.0
Auch diesbezüglich haben wir 2024/25 offenbar kein Glück - soweit mir bekannt. Wiederum nennt selbst die Software Occult keine derartigen Events.
Alle Angaben ohne Gewähr!