Galaxien
Ferne Milchstraßen sind leider keine Beobachtungsobjekte für die Großstadt. Punktförmiges lässt sich bei hoher Vergrößerung aus dem aufgehellten Himmelshintergrund hervor holen. Flächiges nicht.Die flächigen Galaxien ertrinken somit im lichtbesudelten Himmel. Bestenfalls ihre sternähnlich anmutenden Kerngebiete sind zu erahnen. Alles rundherum geht unter.Da helfen auch Filter wenig: Galaxien zeigen ein kontinuierliches Spektrum. Jeder Filter würde nicht nur den Himmel eindunkeln, sondern auch die Galaxie selbst.Fotografisch geht auch hier mehr als bei der visuellen Beobachtung. Wirklich befriedigend ist die Galaxienfotografie von der Großstadt aus aber nicht.Aus diesem Grund mangelt es mir bei dieser Objektkategorie an Erfahrung - weshalb ich mich mit Beobachtungstipps zurückhalte.
Wo es trotzdem spannend wirdFür Großstadtbewohner sind Galaxien am ehesten in den beiden folgenden Zusammenhängen interessant:
- Jede Galaxie besteht aus Milliarden Sternen. Daher explodieren in jeder einzelnen wohl mehrmals pro Jahrhundert Supernovae. Weil wir unser Teleskop in die Richtungen von vielen hundert Galaxien drehen können, wird hier oder dort recht häufig eine Supernova zu registrieren sein. Eine Supernova erscheint uns punktförmig und ist somit leichter zu erblicken als ihre Heimatgalaxie. Die Fotografie steigert unsere Chance auf Erfolg dramatisch.
- In praktisch jeder Galaxie hockt ein supermassereiches Schwarzes Loch. Wird es kräftig mit Materie gefüttert, strahlt sein Umfeld extrem hell auf. Astronomen sprechen von Aktiven galaktischen Kernen, von Blazaren oder Quasaren. Einige dieser aus unserer Distanz punktförmig erscheinenden Objekte lassen sich von der Großstadt aus fotografieren.