Meteore - Dr. Christian Pinter - Astronomische Beobachtungstipps

Dr. Christian Pinter
Beobachtungstipps
Astronomische
Direkt zum Seiteninhalt
Meteore: Fotografie
Sternschnuppen sind prädestinierte Objekte für die Fotografie ohne Teleskop: Ihre Leuchtspuren wären sowieso zu lang fürs schmale Bildfeld eines Fernrohrs.

Natürlich weiß man im Voraus nicht, wann und wo am Himmel eine Sternschnuppe auftaucht. Man steigert seine Chance, wenn man zum Maximum eines Meteorstroms fotografiert.

Dennoch gerät die Abbildung von Meteoren zur Glückssache. Ein Hauptproblem ist die rasante Geschwindigkeit dieser Objekte: Deshalb wird jedes einzelne Pixel auf dem Kamerasensor nur extrem kurz belichtet.

Zusammenfassend lassen sich vor allem Weitwinkelobjektive empfehlen. Das folgende Foto entstand mit einem 11-16 mm Weitwinkelzoom @ f = 16 mm, Blende 2.8, ISO 1600, Belichtungszeit 5 Sekunden.
Ein Perseide am 11.8.2024, fotografiert im Weinviertel
Die allermeisten im Bild festgehaltenen Leuchtspuren stammen heutzutage außerdem nicht von Meteoren, sondern von Satelliten. Was sich bei der visuellen Beobachtung sehr leicht unterscheiden lässt, hinterlässt auf Fotos sehr ähnliche Spuren.

Dort finden Sie auch Beispiele für Meteor- und Satellitenspuren. Die Effizienz verschiedener Objektive wird ebenfalls diskutiert.
Herausvergrößerung des Perseidenfotos am Seitenkopf
Hier nur kurz:

  • Die Kamera muss aufs Stativ! Notfalls legt man sie rücklings auf den Boden
  • Ein Fernauslöser reduziert Erschütterungen
  • Weitwinkelobjektive mehren die Chance eines Treffers
  • Die Blende ist ganz zu öffnen
  • Die Scharfstellung erfolgt an fernen, beleuchteten irdischen Objekten
  • Der ISO-Wert wird wohl 1600 sein
  • Die Belichtungszeiten liegen im Bereich mehrerer Sekunden
  • Belichtungszeiten an die Helligkeit des Himmelshintergrunds angepasst
  • Maximale Belichtungszeit: T max (s) = 175 / Brennweite (Faustformel)
  • Eine kameraeigene Vignettierungsfunktion kann eingeschaltet werden
  • Die interne Rauschreduktionsfunktion der Kamera mag aktiviert werden
  • Ansonsten braucht es Kalibrierungsaufnahmen (Darks, Flats, Biases)
  • Der Weißabgleich steht auf Auto oder Sonnenlicht (ausprobieren)
  • Mit RAW plus JPG (höchste Qualität) ist man am flexibelsten
  • Ersatzakkus gehören unbedingt ins Gepäck
  • Auf angepasste, warme Kleidung achten!

    Zurück zum Seiteninhalt