Impaktite
... sind irdisches Gestein, verändert bei einem heftigen, kraterbildenden Meteoriteneinschlag - durch Druck und Temperatur. Anders als die weitgereisten Tektite werden Impaktite im oder sehr nahe am Krater gefunden. Sie dienen zur sicheren Identifikation einer Impaktstruktur. Die Einschlagskrater selbst sind ja oft bis zur Unkenntlichkeit verwittert.
Auch Impaktite lassen sich im Meteoritensaal des Naturhistorischen Museums in Wien (NHM) studieren.
Impaktbrekzien
Oft wird Gestein verschiedener Schichten durcheinander gewirbelt und in eine Impaktbrekzie verwandelt.
Eine sogenannte Bunte Brekzie aus dem Nördlinger Ries.
Hier eine Impaktbrekzie aus Rochechuart in Frankreich.
Der Krater von Rochechuart ist 214 Mio. Jahre alt und 21 km weit.
Seine Brekzien zeigen je nach genauem Fundort unterschiedliche Tönung.
Erst mit Hilfe der Brekzien kam man dem nicht mehr erkennbaren Rochechuart-Krater 1969 auf die Spur.
Strahlenkegel
Bei niedrigen Drucken entstehen sogenannte Strahlenkegel, die besonders im Kalkgestein spektakulär aussehen können.
Ein Strahlenkegel aus dem deutschen Steinheim-Krater im Meteoritensaal des NHM.
Übrigens finden sich solche Strukturen auch im österreichischen Meteoriten Ybbsitz. Sie entstanden beim Einschlag eines Objekts in den Mutterkörper. Fotografiert im Meteoritensaal des NHM.
Impaktgläser
Oft kommt es auch zu Verglasungen. Dann entstehen sogenannte "Impaktgläser", die ebenfalls in mannigfacher Gestalt und Farbe existieren.
Dies ist ein solches Impaktglas vom Darwin-Krater auf Tasmanien. Alter: 800.000 Jahre.
Ähnlich alt dürften diese Impaktgläser vom kasachischen Zhamanshin-Krater sein. Man nennt sie "Irgizite".
Hingegen gibt es dieses "Flädle" vom Nördlinger Ries bereits seit 15 Mio. Jahren.
Ist der Tiroler Köfelsit nur durch die Reibung beim Bergsturz entstanden oder ebenfalls ein Impaktit?
Auch das prächtige Libysche Wüstenglas gilt vielen Forschern als Impaktit (Artikel via internet.archive.org, USA)
Womöglich zerriss es den Meteoriten vor 29 Mio. Jahren noch in der Luft; der Hitzeblitz schmolz den Sand. Vielleicht hat man den dazu gehörigen Krater nur bislang nicht entdeckt.
Für eine "außerirdische Entstehungsgeschichte" spricht der Einschluss meteoritischen Materials, der sich hier am braunen Farbton verrät. Jünst fand man auch Reidit in Zirkon, das sich nur bei extremen Druck bildet (was für einen Einschlag spräche)
Auf Haiti findet man verwitterte Glaskügelchen, die mit dem mexikanischen Chicxulub-Krater und dem Riesenimpakt vor 65 Mio. Jahren zusammen hängen.
Dieser Einschlag vor 65 Mio. Jahren löschte mutmaßlich die Saurier und andere Arten aus. Hier noch mehr Glaskügelchen.
Eine vielerorts anzutreffende, iridiumreiche Schicht erzählt von der Katastrophe.
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