Glorie - Dr. Christian Pinter - Astronomische Beobachtungstipps

Dr. Christian Pinter
Beobachtungstipps
Astronomische
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Brockengespenst, Glorienschein
Ähnlich wie der Regenbogen, zeigen sich das sogenannte "Brockengespenst" und die Glorie mit der Sonne im Rücken, also auf der sonnenabgewandten Seite des Betrachters.

Das Brockengespenst ist der Schatten des Beobachters, der auf eine Nebelwand projeziert wird: Ein gespenstischer Anblick. Früh beschrieben wurde das Phänomen 1780 auf dem gut 1141 Meter hohen Brocken in Sachsen-Anhalt - wohl, weil sich dort sehr häufig Nebel einstellt. Der Berg wird auch Blocksberg genannt und galt während des Hexenwahns der Neuzeit als angeblicher Versammlungort von Hexen.

Als Projektionsleinwand eignen sich auch Wolken, wenn ein Flugzeug die Wolkenschicht durchstößt. Um den Schatten der Maschine durch die kleinen Fenster auf den Wolken auch erspähen zu können, muss die Sonne tief stehen; ansonsten läge der Schatten viel zu tief unter dem Passagier.
Um den Schatten des Beobachters bzw. des Fluggeräts legt sich mitunter ein farbiger Kranz - "Glorienschein" bzw. "Glorie" genannt. Es können auch mehrere konzentrische Kränze sein.

Das Sonnenlicht wird vom Nebel bzw. den Wolken zunächst zurück gestreut. Dann wird es an den kleinen Wassertröpfchen gebeugt. Die Farben entstehen, weil das Ausmaß der Beugung von der Wellenlänge abhängt. Daher sind die jeweiligen Kränze innen bläulich und außen rötlich.
Meine Fotos entstanden 2011 auf einem spätnachmittäglichen Flug von Nürnberg nach Berlin. Auf dem unteren Foto ist der Schatten der Boeing 737/800 leicht in der Bildmitte zu erkennen.
Fototipps

Um die Glorie rund um Flugzeugschatten aufzunehmen, positioniert man die Kamera möglichst nah am Flugzeugfenster; das vermindert Reflexion.
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