YORP-Effekt - Dr. Christian Pinter - Astronomische Beobachtungstipps

Dr. Christian Pinter
Beobachtungstipps
Astronomische
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YORP-Effekt

Der YORP-Effekt ist mit dem Jarkowski-Effekt verwandt. Hier geht es aber nicht um die Umlaufgeschwindigkeit, sondern um die Eigenrotation des Asteroiden.

Da Kleinkörper oft stark von der Kugelgestalt abweichen, wird die Wärmestrahlung nicht von allen Teilen der sonnenzugewandten Seite auf die gleiche Weise abgegeben. Dies kann die Rotationsgeschwindigkeit des Objekts mit der Zeit verlangsamen oder beschleunigen.


Ein Körper wird zerrissen

Auch hier sind massenarme Objekte stärker betroffen als massenreiche. Im Extremfall wirbelt der Himmelskörper irgendwann so schnell um seine Achse, dass ihn die Fliehkraft auseinander reißt.

So einen Vorgang hat man 2013 tatsächlich an einem 800 m durchmessenden Asteroiden beobachtet: Er zerbarst in 13 nachweisbare Fragmente.

Bei lose aufgebauten Asteroiden geschieht dies, sobald die Rotation schneller ist als 2,2 Stunden. Objekte die dennoch schneller rotieren, müssen daher sehr solide gebaut sein, gleichsam "wie aus einem Stück gehauen".

Über den YORP-Effekt könnten etliche der bekannten Doppelasteroiden und Asteroidenmonde entstanden sein. Hier kreisen zwei oder drei Objekte umeinander.

YORP ist ein Kunstwort, zusammengesetzt aus den Familiennamen Yarkovsky, O'Keefe, Radzievskii, Paddack. Sie waren an der Erforschung des Effekts beteiligt.

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