Kalender und Himmel
Kalender sind überaus hartnäckig. Sie waren bzw. sind oft mit Religionen verwoben und ebenso schwer zu verändern. Schon einschlägige Versuche wurden als schweres Sakrileg empfunden, als Angriff auf die göttliche Ordnung.
Dazu kommt, dass wir Gewohntes ungern aufgeben. Das merkten auch jene, die im Zuge der Französischen Revolution ein ganz neues Kalendersystem verordnen wollten: Ein Bauchfleck sondergleichen!Für Amateurastronomen ist Kalendarisches besonders interessant: Denn grundlegende Elemente unserer Zeitrechnung leiteten sich zunächst von Himmelsbeobachtungen an Sonne, Mond und Planeten ab:Die Sonne bestimmt bis heute den Jahreslauf und damit endlich unser Kalenderjahr, der Mond stand Pate bei der Erfindung des Monats. Die freiäugig sichtbaren Wandelgestirne erklären unsere sieben Wochentage (oder, je nach Sichtweise, zumindest deren Namen).
Steinkreis von Callanish: Markierte er Auf- und Untergangspunkte des Mondes?
Der Termin des Weihnachtsfests hängt ursprünglich mit der Sonne zusammen. Beim Osterdatum spielen Sonnenlauf und Mondphase, beides in idealisierter Form, die Hauptrolle - weshalb die altvertraute Schalttagsregel 1582 neu definiert wurde; nach Jahrhunderten des Ringens. Dass manche Menschen beim "Freitag, den 13." ein mulmiges Gefühl erfasst, hat letztlich ebenfalls mit Sonne und Mond zu tun.Ich gehe hier auf die astronomischen Fundamente unseres Kalenders ein: