Resonanzzonen
1867 waren dem US-Astronomen Daniel Kirkwood seltsame Lücken im Kleinplanetengürtel aufgefallen. So zeigten sich etwa jene Zonen verarmt, in denen ein Objekt 3,95 oder 5,94 Jahre für eine Sonnenumkreisung gebraucht hätte. Das ist genau ein Drittel (3:1) bzw. die Hälfte (2:1) von Jupiters knapp zwölfjähriger Umlaufszeit. Weitere Lücken fanden sich bei der 5:2 und 7:3 Resonanz mit dem Riesenplaneten.Gestörte Kreise
Geraten Himmelskörper gleich welcher Größe in solche Zonen, kommt ihnen der Riesenplanet häufiger näher als den anderen Objekten. Er stört ihre Kreise entsprechend öfter und damit stärker mit seiner Schwerkraft, zieht ihre Bahnellipsen immer mehr in die Länge. Der innerste Bahnpunkt kann z.B. Richtung Sonne marschieren.Gefährliche RendezvousDriften die Mitglieder einer Kleinplanetenfamilie langsam auseinander, was auch am Jarkowski-Effekt liegt, landen manche in solchen Resonanzzonen. In relativ kurzer Zeit können sie dann die Orbits von Mars, Erde, Venus oder Merkur kreuzen.Begegnungen sind unausweichlich. Dabei werden die Irrläufer von den vier terrestrischen Planeten fortgeschleudert, stürzen in die Sonne oder kollidieren sogar mit den Welten oder ihren Monden.