Mars - Dr. Christian Pinter - Astronomische Beobachtungstipps

Dr. Christian Pinter
Beobachtungstipps
Astronomische
Direkt zum Seiteninhalt
Mars
Der Mars kommt in der Mythologie nicht immer gut weg. Das dürfte vor allem an seinem auffallend rötlichen Farbton liegen, der die Menschen einst an Feuer und Blut denken ließ. Seine besondere Bewegung am Himmel erinnerte außerdem an Katastrophen, die rasch daher kamen - und dann lange anhielten: zum Beispiel Kriege, Dürren oder Seuchen.

In Mesopotamien nannte man das Gestirn Nergal. Dieser Gott stand für die Unterwelt, Brände, Krankheiten oder Kämpfe.
In Griechenland führte der Wandelstern den Namen Ares: Dieser Gott symbolisierte den männermordenden, ungestümen Krieg. Er stand im Gegensatz zur Weisheitsgöttin Athene, die man mit der Strategie und der Taktitk in Verbindung brachte.

Im römischen Imperium erfuhr der Kriegsgott Mars hingegen ganz besondere Verehrung. Die martialisch agierenden Römer huldigten ihm am Marsfeld. Sie tauften außerdem den März, den ursprünglich ersten Monat im Jahreslauf, und den Dienstag (italiensich: martedi) nach ihm.
Auch später schmückten Herrscher ihre Monumentalbauten gern mit Statuen und Büsten des Kriegsgotts Mars, um ihre miltärische Potenz zu betonen.

Übrigens: Der englische Wochentag Tuesday (norwegisch: tirsdag) ist nach dem Gott Tyr benannt, zuständig für Kampf und Sieg - also gewissermaßen der nordischen Entsprechung des römischen Kriegsgotts Mars.

Unser Dienstag leitet sich vom Namen der nordischen Volks- und Gerichtsversammlung Thing ab, die wiederum unter dem Schutz des Gottes Tyr stand. Von diesem Ding stammt auch unsere Bezeichnung dingfest machen (also eigentlich: jemanden der Gerichtsversammlung zuführen). Das Parlament Norwegens heißt Storting ("Großes Ting"), das der dortigen Sami wird Sameting genannt.
Kepler und Galilei
Noch bevor das Fernrohr erfunden war, widmete sich Johannes Kepler dem Mars. Der Däne Tycho Brahe hatte ihn beschworen, gerade diesen Planeten als Prüfstein für die wahre Kosmologie zu wählen. Brahe wollte damit sein eigenes Modell beweisen. Doch Kepler hatte andere Pläne: Mars sollte dem Kopernikanismus zum Siegeszug verhelfen!

Die berechnete Bahn dieses Planeten wich besonders stark von seinem sichtbaren Lauf am Himmel ab. Selbst nach Kopernikus. Das liegt, wie wir heute wissen, am stark elliptischen Charakter des Orbits. Von Merkur abgesehen, weicht keine Planetenbahn so sehr von der idealen Kreisform ab.

Tatsächlich erkannte Kepler 1606 am Beispiel des Mars, dass Planeten eben nicht auf Kreisen, sondern auf Ellipsen um die Sonne ziehen. Diese Erkenntnis wurde später als das erste keplersche Gesetz berühmt.
Die Verbindungslinie Mars-Sonne überstrich dabei, trotz variierender Sonnendistanz, in gleichen Zeiträumen gleiche Flächen: Dies gilt heute als das zweite keplersche Gesetz.
Kepler veröffentlichte beide Entdeckungen 1609 in seinem Buch Astronomia Nova. Darin verglich er seine Arbeit mit einem mühevollen Feldzug gegen den antiken Kriegsgott Mars, den er dem Kaiser nun endlich als hochedlen Gefangenen präsentieren könne.

Galilei richtete sein Teleskop natürlich auch auf Mars. Doch mit dem nur  schwach vergrößernden Instrument konnte er auf dem kleinen Scheibchen keine  Details erkennen.
Diffuse Flecke und "canali"
Italienische Jesuiten erspähten später mit besseren Teleskopen diffuse Flecken. Giovanni Cassini und Christiaan Huygens nutzten die matten Schattierungen, um die Taglänge auf Mars zu bestimmen. Cassini kam 1665 in Bologna auf 24 Stunden und 40 Minuten; der tatsächliche Wert ist nur 3 Minuten kürzer.

1672 sah man in Paris ein weißes Gebilde im tiefsten Süden des Planeten - die Südpolkappe. Später sollte Cassinis Neffe Giacomo Maraldi auch die nördliche Polkappe studieren.

Wilhelm Herschel kürte Mars nach eingehender Beobachtung 1783 zum "verwandtesten" aller Planeten - mit im Sonnenlicht schmelzenden Polen, Wolken und Dunstschleiern.
Johann Heinrich Mädler
1830 visierten die Deutschen Mondkartografen Johann Heinrich Mädler und Wilhelm Beer den roten Planeten an, um gemeinsam die erste detaillierte Marskarte zu erstellen.

Später bemerkten sie einen dunklen Ring um die Nordpolkappe: Ihrer Ansicht nach war dies "Schmelzwasser" des im Frühling zurückweichenden Polareises. Vermeintlich existierte also Wasser an der Oberfläche.
Herschels Sohn John vermutete weite Ozeane in den dunkel anmutenden Gebieten auf Mars. Diese Gebilde wurden auch von anderen Beobachtern als grünlich oder bläulich beschrieben. Allerdings hätte sich die Sonne darin wie in einer Christbaumkugel spiegeln müssen.

Weil das ausblieb, wähnte der Franzose Emmanuel Liais in den Dunkelgebieten lieber Flächen mit Pflanzenbewuchs.
Giovanni Schiaparellis Marskarte von 1890
Die wohl spektakulärsten Marszeichnungen fertige der farbenblinde Giovanni Schiaparelli bei der Marsopposition des Jahres 1877 in Mailand an. An der Auflösungsgrenze seines Teleskops arbeitend, verband sein Auge zarte Flecken zu Linien. Schiaparelli sprach von canali und schloss nicht aus, hier künstliche Bauwerke zu sehen.

Hinzu kamen saisonale Verfärbungen, die andere Astronomen gesehen haben wollten: Die schienen von Vegetation im Wechsel der Jahreszeiten zu erzählen. All das beflügelte Spekulationen, der rote Planet könnte bewohnt sein.

In seinen populärwissenschaftlichen Büchern griff der französische Astronom Camille Flammarion diese Idee auf. Sein Werk Der Planet Mars beflügelte die Fantasie Percival Lowells: Der reiche Bostoner Geschäftsmann gründete 1894 eine eigene Sternwarte für Marsstudien, und zwar in Flagstaff, Arizona.
Percival Lowells Marskarte von 1905
Bald glaubte Lowell, feine Wasserstraßen zu erkennen. Für ihn waren diese zu Bewässerungszwecken erschaffen worden. 1908 veröffentlichte Lowell das Buch Mars as an Abode of Life (übersetzt etwa: Mars als eine Heimstatt von Leben).
1908 schrieb Lowell das Buch "Mars as an Abode of Life"
Der in Konstantinopel geborene Grieche Eugène Antoniadi musterte den Mars 1909 mit dem leistungsfähigeren Teleskop von Meudon bei Paris. Er erblickte anstatt der canali bloß verwirrende Aneinanderreihungen winziger Flecke. Die Marskanäle waren somit Geschichte.

Allerdings glaubte auch Antoniadi an vegetationsbedingte Veränderungen auf dem Mars. Er verglich das Farbenspiel mit den Verfärbungen irdischer Blätter im Jahreslauf.
Mariner 9 - Foto: NASA
Die letzten Spekulationen endeten, als im Juli 1965 die NASA-Sonde Mariner 4 erste Nahaufnahmen des Mars zur Erde sandte. Sie zeigten eine kahle, tote, kraterzernarbte Welt. Sie ähnelte mehr dem Erdmond als der Erde.

Dieses öde Bild relativierte Mariner 9 sechs Jahre später. Auf den nun besseren Fotos fanden sich erloschene, himmelstürmende Vulkane, extreme Canyons und ausgetrocknete, breite Flussbetten. Die hatten allerdings nichts mit den legenderen canali von Schiaparelli & Co. gemein.
Mars selbst beobachten - zunächst mit freiem Auge
Der Mars taucht im Frühling 2026 am Morgenhimmel auf und verschiebt seine Aufgänge dann langsam hin zu früheren Stunden. Gleichzeitig erscheint auch die Sonne immer früher.

Anfang Juli 2026 durchschreitet Mars das Goldene Tor, gebildet aus den Offenen Sternhaufen Hyaden und Plejaden. Am 3. und 4. Juli schiebt er sich außerdem am lichtschwachen Planeten Uranus vorbei. Allerdings geschieht dies alles sehr knapp über dem Nordosthorizont. Für Uranus benötigt man außerdem ein Fernglas.
Mars (li.) nahe der Plejaden (re.) am 30.3.2019
Etwas leichter zu beobachten ist die Passage am Offenen Sternhaufen M35 am 15. August 2026 (Abstand grob ein halbes Grad). Am Morgen des 26. September 2026 bildet Mars eine exakte Linie mit Castor und Pollux, den beiden Hauptsternen der Zwillinge. Besonders interessant ist der scheinbare Marsch des Mars durch den Offenen Sternhaufen M44 (Praesepe) im Krebs: Am 11. und 12. Oktober, am besten beobachtbar gegen 4 oder 5 Uhr MESZ.
Mars fotografiert durchs Teleskop (10.2.2025)
Ende Oktober geht der Mars endlich vor Mitternacht auf - was zunächst allerdings primär an der Umstellung auf Normalzeit liegt. Er tritt ins Sternbild Löwe über und leistet dort dem gleißenden Jupiter Gesellschaft. Zunächst bilden die beiden Planeten mit dem Stern Regulus fast eine Linie.

Regulus ist etwas schwächer als der Mars. Er gehört zur Spektralklasse B und erscheint uns seiner hohen Oberflächentemperatur von gut 12.000° C wegen ein ganz klein wenig bläulich. Umso auffälliger sollte der Farbkontrast zum rötlichen Mars ausfallen! Unser Auge tut sich bei flächigen Objekten leichter, Farben zu erkennen. Daherr peilen wir die Gestirne im Fernglas an und stellen dieses absichtlich unscharf.

Mitte November 2026 zieht der Mars am Jupiter vorbei, in gut 1 Grad Abstand. Am 25.11. bilden Mars, Jupiter und Regulus ein rechtwinkeliges Dreieck, dessen kürzeste Seite (Mars - Regulus) 1,8 Grad misst.
Mars im visuellen Licht (li.), im IR-Methanband und in Kombination beider (re.)
Zu Weihnachten 2026 erreicht Mars die berühmte Galaxienregion unterm Bauch des Löwen: M95 und M96 passiert er in weniger als 1 Grad Abstand - vielleicht ein lohnendes Motiv für Himmelsfotografen.

Mars dreht dann seine Marschrichtung um und läuft am 25./26. Jänner 2027 zwischen M96 und M105 hindurch. Auch in den folgenden Nächten passen M95, M96, M105 und der Planet bequem ins Bildfeld eines 500 mm Objektivs, befestigt an einer DSLR. Um die Galaxien zu sehen, braucht man freilich ein Teleskop und einen Beobachtungsplatz fern der Stadt.

Mars bleibt im Löwen. Am 25. Februar 2027 passiert er Eta Leonis, den Stern an der Brust des Raubtiers. Ein paar Tage zuvor erreicht er den geringsten Erdabstand und am 19.2.2027 die Opposition.

In diesen Tagen erscheint er Teleskopbesitzern am größten. Da die Bahnellipse des Mars deutlich von der Kreisform abweicht, fallen die Marsoppositionen unterschiedlich günstig aus. Diesmal trennen uns mindestens 101 Mio. km vom roten Planeten. Schlimmer kann eine Marsopposition kaum sein.

Dennoch erreicht der Planet eine Helligkeit von -1,2 mag. Er wird diesbezüglich nur vom Jupiter übertroffen. Die noch hellere Venus geht erst in den Morgenstunden auf.
Die Asi 678MC hielt Mars am 8" SC fest: Originalgröße und 3fach gedrizzelt
Wie bei Planeten üblich, funkeln Mars und Jupiter nicht. Von ihnen erreicht uns, salopp gesagt, kein Lichtfaden - sondern ein ganzes Lichtbündel. Das übersteht atmosphärische Turbulenzen, Auslöser der Szintillation, wesentlich besser.

Wir nützen den hellen, ruhigen Schein, um den Farbton von Mars und Jupiter zu vergleichen. Die rötliche Tönung des Mars wird von Eisenoxiden im Marsstaub verantwortet. Generell geht man dabei von Hämatit (bei uns auch Blutstein genannt) aus. Dieses Eisenoxid soll sich während der letzten Jahrmilliarden unter trockenen Bedingungen gebildet haben.

Doch einer neueren Studie zufolge entspräche das Reflexionsspektrum Ferrihydrit, gemischt mit Basalt: Dieses Eisen-Oxidhydroxid soll unter feuchten Bedingungen und damit in der Frühphase der Marsgeschichte entstanden sein. Falls das stimmt, zeugte der Rotton von einer zeitlich deutlich ferneren Marsepoche.
Die rötliche Farbe des Mars stammt von Eisenoxiden - Foto: NASA
Nach erfolgter Opposition hält Mars weiter auf den Jupiter zu, erreicht ihn aber nicht. Mitte Mai findet man den Planeten nochmals unweit des Löwensterns Regulus.

Wie beim Mars üblich, versucht dieser das Ende seiner Sichtbarkeitsperiode hinaus zu zögern. Es scheint, als wolle er vor der Sonne weglaufen. Sie wird ihn am Firmament trotzdem einholen. Wir sehen Mars jedenfalls noch lange in den Abendstunden. Allerdings nimmt sein Glanz immer mehr ab: Mars versinkt gewissermaßen in Bedeutungslosigkeit. Im Herbst geht seine Sichtbarkeit zu Ende.
Mars im Fernrohr
Der Durchmesser des Marsscheibchens wächst zur Oppositionszeit diesmal nur auf knapp 13,8 Bogensekunden. Um ihn im Teleskop so groß zu sehen, wie wir den Mond mit freiem Auge erblicken, müssen wir deshalb eine Teleskopvergrößerung von 130fach wählen.
Wer ein Fernrohr von mindestens 10 cm Objektivdurchmesser besitzt, wird eine solch hohe Vergrößerung bei besonders ruhiger Luft einsetzen können.

Mit kleineren Teleskopen sollte man sich in puncto Vergrößerung eher zurückhalten. Es sei denn, das Seeing wäre außergewöhnlich.
Da Mars um etwa 40 Minuten langsamer rotiert als die Erde, bleibt der Anblick mehrere Tage lang ähnlich - wenn man stets zur gleichen Uhrzeit beobachtet. Es dauert dann etwa fünf Wochen, bis man die gesamte Oberfläche geschaut hat.

Bei passender Stellung der Marskugel erkennt man dunkle Schattierungen wie Syrtis Major oder Sinus Meridiani. Ein helles Gebilde im Süden ist Hellas Planitia - das Einschlagbecken könnte man versehentlich für die Südpolkappe halten.
Links der Mars in Aufnahmegröße, rechts in augenfreundlicher Vergrößerung. Die ist auch bei visueller Beobachtung wichtig.
Der fotografische Vergleich bestätigt: Die Beobachtungsbedingungen waren 2018 problematisch. Die Fotos sind im Kontrast erheblich verstärkt - das Auge hatte noch größere Schwierigkeiten, Details zu erkennen
Der Mars besitzt übrigens auch eine vergleichsweise langweilige Seite, auf der es nur wenige Gebiete mit Kontrast zu sehen gibt. Wir sehen diese "fade Hemisphäre" dann, wenn Amazonis-Planita (158 Grad westliche Länge) nahe dem Zentrum der uns zugewandten Marshemisphäre steht.

Beobachten wir Mars zur Oppositionszeit 2027 um Mitternacht, schauen wir leider genau auf diese Seite. Zehn Tage davor bzw. danach sieht Mars um 24 Uhr MEZ wesentlich interessanter aus.
Die langweiligere Seite des Mars (28.12.2024)
Die Kontraste auf dem Marsscheibchen sind übrigens deutlich schwächer als auf Marsfotos bzw. auf den Kartendarstellungen.

Wichtig ist, nicht den Mut zu verlieren. Unsere Wahrnehmung braucht mehrere Minuten Zeit, um mit den ungewohnten Sehbedingungen zurecht zu kommen.

Außerdem sind die Augenblicke ruhiger Luft rar. Man prägt sich dann möglichst viele Details ein und wartet geduldig bis zum nächsten günstigen Moment. Wer versucht, das Gesehene in Zeichnungen festzuhalten, schärft seinen Blick.
Die spannendere Seite des Mars
Zum Oppositionstermin steht die Sonne quasi in unserem Rücken. Weit abseits davon macht sich ein beleuchtungstechnischer Phaseneffekt bemerkbar. Vorher liegt der äußerste westliche (rechte) Rand des Marsscheibchens im Dunkel, nachher der äußerste östliche (linke) Rand.
Versuche mit Filtern
Ohne Filter ist mir der Mars im 8-Zöller zu hell. Ich brauche beim Beobachten zumindest einen neutralen Polfilter (Polfilter gibt es auch paarweise, aber zwei kassieren mir hier zu viel Licht). Am liebsten setze ich den Baader Neodymium Mond- und Skyglowfilter ein; er hebt den Kontrast, ohne die natürliche Farbe des Mars allzu stark zu verändern.   

Anders Farbfilter: Ein Orange- (z.B. Wratten Nr. 21) oder Rotfilter (z.B. Nr. 23A) steigern den Kontrast der Oberflächendeteils. Rotfilter reduzieren übrigens auch die negativen Auswirkungen der Luftunruhe: Sie stabilisieren das Bild.

Spezialisten halten außerdem Grünfilter (z.B. Nr. 56) und Blaufilter (z.B. Wratten Nr. 80A oder 38A) bereit, um Nebel bzw. Wolken auf dem Mars aufzuspüren. Im Blauen ist die teleskopische Auflösung, nebenbei gesagt, besser als im Roten. Aber nicht jedes Auge tut sich mit einem strengen Blaufilter leicht.

Eingefleischte Marsbeobachter erblicken mit Gelbfiltern lokale Staubstürme und mitunter sogar Veränderungen in der Gestalt oder im Kontrast der Hell-Dunkel-Strukturen.

Weiteres zum Einsatz von Filtern lesen Sie hier.
Das vierteilige Meade Filterset 1,25 Zoll (12, 23A, 58, 80A) beinhaltet Filter, die man zur Beobachtung von Venus, Mars, Jupiter und Saturn einsetzen kann. Alternativ mag man z.B. zu einem sechsteiligen Filterset von Omegon greifen.
Software für Marsbeobachter
Um den aktuellen Marsanblick zu simulieren oder Oberfleckendetails zu identifizieren, bietet sich PC-Software an.

Mein astronomisches Lieblingsprogramm, Guide von Project Pluto (Website und Download), bewährt sich auch hier.
Das feine kostenlose Programm WinJUPOS von Grischa Hahn berechnet unter anderem auch die Ephemeriden und den Anblick des Mars. Unter dem Menüpunkt Programm wählen Sie Himmelskörper und dann Mars aus; unter dem Menüpunkt Werkzeuge dann Ephemeridenberechnung (Website und  Download)
Unten sieht man einen Vergleich zwischen meinem Foto und der Software-Darstellung in Guide sowie WinJUPOS. Das Foto entstand bei hoher Luftunruhe.
Hilfreich ist auch der Mars Previewer II (Download-Link). Fährt man hier mit dem Cursor über ein Oberflächen-Feature, wird der Name desselben angezeigt.
Es folgt ein weiterer Vergleich: Mein Foto (rechts) und die Darstellung des Mars in den genannten drei Programmen.
Die US-Zeitschrift Sky & Telescope bietet außerdem den interaktiven Mars Profiler an, der die aktuell sichtbare Marsseite in etwas ungewohnter Projektion darstellt.
Materialproben vom Mars
Aus allernächster Nähe können Sie den Mars im Naturhistorischen Museum in Wien sehen: In den Vitrinen der Meteoritensammlung finden sich nämlich auch Meteorite vom roten Planeten. Dazu zählen die Gruppen der Shergottite, Naklithe und Chassignite - gemeinsam kurz "SNC-Meteorite" genannt.
Fototipps gefällig?
Um Details auf dem winzigen Marsscheibchen im Bild festzuhalten, muss man mit einer CCD/CMOS-Kamera durch ein möglichst langbrennweitiges Teleskop fotografieren.

Beobachtungsaufgaben
  • Können Sie die Färbung des Mars mit freiem Auge erkennen?
  • Funkelt er, mit freiem Auge betracht, deutlich weniger als helle Fixsterne?
  • Wie würden Sie seine Tönung im Fernglas bzw. im Fernrohr bezeichnen?
  • Machen Sie im Teleskop Oberflächenerscheinungen aus?
  • Fallen Ihnen dabei neben Dunkelgebieten auch weiße Flecken auf?
  • Wie ändert sich der Anblick von Nacht zu Nacht, wie von Woche zu Woche?
  • Gelingt es Ihnen, den Anblick zeichnerisch festzuhalten?
Marsmonde
Für die Marsmonde Phobos und Deimos existiert eine Extraseite.
Literatur für Planetenbeobachter
Planeten beobachten
Von Günther D. Roth. Ein  etwas älteres, aber äußerst vorzügliches Werk für alle, die Planeten im Teleskop  studieren möchten! Gebraucht kaufen und Versandkosten beachten.

Sonne, Mond, Planeten beobachten und  fotografieren
Ein neueres Buch zu oben genanntem Themenkreis, das sich  u.a. auch der digitalen Fotografie mit Webcams widmet.
Alle Angaben ohne Gewähr!
Zurück zum Seiteninhalt